Pilze, Pilze, Pilze

2013 war ein traumhaftes Pilzjahr, vor allem in der zweiten Hälfte der Saison.

Genau genommen habe die Pilzmyzele vielerorts auch heute, am 17. Januar 2014, die Fruchtbildung noch nicht eingestellt.
Bedingt durch das außergewöhnlich milde Klima und den bisher ausgebliebenen Schnee, kann man jetzt noch Pilze entdecken, die in anderen Jahren schon ab November nicht mehr zu finden waren.

Aktuell gibt in geschützten Lagen folgende Speisepilze:

Austernseitling, Semmel-Stoppelpilz, Trompetenpfifferling,
sowie die Vitalpilze JudasohrSchiefer Schillerporling (Chaga) und Birkenporling.
Auch den Zunderschwamm kann man jetzt finden.

Daneben gibt es reichlich ungenießbare, aber deshalb nicht weniger hübsche Pilze: im Wald natürlich, aber auch auf mit Rindenmulch bedeckten Flächen in Vorgärten und am Wegesrand.

Diesen - nicht bestimmten - Pilzhaufen haben wir in der zweiten Januarwoche 2014 auf frischen Baumstümpfen an der Bahnlinie in Mendig entdeckt:


Tipp1: auf passion-pilze-sammeln.com - Pilzticker finden Sie die tagsaktuellen Funde aus Ihrer Region.
Eine tolle Sache, die aber vor allem vom 'Mitmachen' lebt.

Tipp2: raempel.de - 6 wichtige Tipps zum Pilze suchen.

Wir legen noch einen Hinweis oben drauf:
Ein Ausflug in den Wald sollte immer den Bewohnern angepasst werden. Insbesondere in den frühen Morgenstunden und in der Dämmerung sind die Waldtiere aktiv.
Deshalb sollten Wälder nicht vor 10 Uhr betreten und gegen 16 Uhr wieder verlassen werden.


Bitte auch nicht vergessen: 
Grundsätzlich ist Sammeln nur in kleinen Mengen und für den eigenen Bedarf erlaubt.
Teilweise ist das Pilze sammeln generell untersagt, zum Beispiel im Nationalpark Eifel.
Informieren Sie sich bitte vorab über die örtlichen Bestimmungen.



"In die Pilze gehen" hat eine sehr lange Tradition, erfordert große Sachkunde und bestenfalls viel Gefühl für das Ökosystem Wald.

Ein verantwortungsvoller Pilzpflücker hat nichts gemein mit den illegalen gewerblichen oder gierigen privaten Sammlern, die flächendeckend alle Pilze herausreißen und auch andere Waldfruchtbestände hemmungslos plündern.

Wobei nach neuesten Langzeitstudien das Ernten sämtlicher Pilz(-fruchtkörper)- fachgerecht durch Abschneiden oder Herausdrehen - keine Verschlechterung der Bestände mit sich brachte, wohl aber die Verdichtung des Waldbodens und damit Schädigung des Pilzmyzels durch zu viele Waldbegeher.

Die gute Nachricht:
wird der Waldboden
nicht mehr betreten und kommt zur Ruhe, erholt sich auch das Myzel wieder.


Weiterführende Artikel:
Pilzreservat La Chanéaz: Langzeitmonitoring zur Erforschung von Wachstum und Phänologie von Waldpilzen.
Frankfurter Rundschau: Pilze ernten - so riskiert man kein Bußgeld.
mnhn.lu - Der kleinste Käfer Europas lebt im Feuerschwamm

Mehr zum Thema hier auf 56743Mendig.de:
Region - Parasole



56743Mendig.de / SB / 09.01.2014